Vortrag: Kinder und Jugendliche vor Missbrauch schützen – Aufgabe und Qualitätsmerkmal von Vereinen

20 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten den Vortrag zum Thema „Kinderschutz im Verein“ von Ute Braun, Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend in Unterfranken, am Donnerstag, 16. März, im Alten Rathaus in Karlstadt-Laudenbach. Vor allem die Prävention sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen stand im Mittelpunkt des Referats.

Karlstadt Bürgermeister Michael Hombach betonte die Bedeutung des Themas Jugendschutz in Vereinen. Susanne Reuber, Leiterin der Freiwilligen-Agentur, pflichtete ihm bei: „Kinder und Jugendliche sind sich nicht immer der Gefahren und Risiken des Alltags bewusst. Wir Erwachsene tragen die Verantwortung und müssen, wo immer wir dies können, vor Gewalt, Missbrauch und anderen gefährdenden Einflüssen schützen.“ Die Veranstaltung war Auftakt einer Veranstaltungsreihe für ehrenamtlich Engagierte, umgesetzt von EMiL, der Freiwilligen-Agentur des Landkreises, gemeinsam mit der ILE MainWerntal, vertreten durch Susanne Keller.

Ute Braun stellte dar, wo sexualisierte Gewalt beginnt, lieferte Daten und Fakten und erläuterte Täterstrategien. Mit vielen Praxisbeispielen belegte sie, welch elementare Rolle die Prävention in der Kinder- und Jugendarbeit spielt und ging auf die Situation Betroffener ein. Vereinen empfiehlt sie, das Risiko im eigenen Verein zu analysieren, offen mit dem Thema umzugehen und sich klar zu positionieren. Klare Regeln und Grenzen schützen Kinder und Betreuer, dies gelte beispielsweise für Umkleide- und Duschsituationen. „Wer sich selbst schützt, schützt auch die Kinder“, so Braun. Hilfreich seien zudem ein „Prinzip der offenen Türen“ sowie das Sechs-Augen-Prinzip. Sie rät ab von Geschenken an anvertraute Sportler und Treffen im Privatbereich. 

Falls es zu einem Verdachtsfall oder einem Vorfall komme, sei es wichtig, besonnen zu reagieren und sich Hilfe von professionellen Stellen zu holen. Ute Braun erklärte: „Missbrauch erzählen ist wie Missbrauch erleben“. Dies sei ein Grund, warum Opfer oft erst nach vielen Jahren einen Missbrauch anzeigen.

 

Im Anschluss an den rund zweistündigen Vortrag beantwortete die Referentin zahlreiche Fragen. Einige Vereinsvertreter kündigten an, in naher Zukunft ein Kinderschutzkonzept zu erarbeiten und zu etablieren.

 

 

 

 

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