Wasser erLeben im MainWerntal
Das Allianzgebiet wird durch zahlreiche Wasserflächen geprägt.
Das gemeinsame Konzept „Wasser erLeben im MainWerntal“ der Allianz MainWerntal mit der Stadt Gemünden a.Main ist abgeschlossen. Die Abschlusspräsentation des LEADER-Projekts fand Corona bedingt im Rahmen einer Videokonferenz statt. Herausgekommen ist ein Konzept, das zukünftig stärker vernetzend denkt und das Thema Wasser erLeben entlang des Wern-Radwegs sowie in den Städten und Gemeinden, mit innovativen Maßnahmen stärker in den Vordergrund stellt.
Von der Idee zum Konzept Wasser entlang der Wern erlebbarer zu machen
Der Wern-Radweg stellt ein gemeinsames, verbindendes Element zwischen Arnstein, Eußenheim, Gössenheim, Karlstadt und Thüngen dar. Auch in den umliegenden Ortsteilen spielt Wasser seit jeher eine besondere Rolle. Nicht immer ist es jedoch erlebbar. Auch die Vier-Flüsse-Stadt Gemünden a.Main besitzt Affinität zum Thema Wasser, so dass eine Kooperation im Rahmen des gemeinsamen LEADER-Projekts „Wasser erLeben im MainWerntal“ nahelag. Die Wern selber ist nur an ganz wenigen Stellen direkt erlebbar. Um den oft fehlenden Wasserbezug herzustellen und Wasser stärker ins Bewusstsein zu rufen, sieht das Konzept verschiedene Maßnahmen vor und empfiehlt „Wasser erLeben im MainWerntal“ zukünftig als Marke zu nutzen und sie in Kooperation gemeinschaftlich umzusetzen.
Wegen der aktuellen Corona bedingten Beschränkungen erfolgte die Vorstellung des Konzepts, die eigentlich in einer öffentlichen Veranstaltung geschehen sollte, per Online-Konferenz durch den mit der Konzepterstellung beauftragten Sebastian Schneider vom Landschaftsarchitekturbüro „Toponeo“ und die betreuende Allianzmanagerin Verena Mörsner. Bürgermeister und Gäste aus den beteiligten Kommunen nahmen teil. Bereits die Phase der Akteursbeteiligung lag im ersten Lockdown 2020. Anstelle einer öffentlichen Veranstaltung traten damals eine Fragebogenaktion und eine Online-Beteiligungsveranstaltung mit interessierten Bürger*innen. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und erste Maßnahmenvorschläge wurden in einer weiteren Online-Veranstaltung mit Interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Am Ende ist ein Konzept entstanden, aus dem Schneider an diesem Abend einzelne Maßnahmen vorstellte.
Der Wern-Radweg ist auf Grund seiner geringen Steigung sehr Einsteiger- und Familienfreundich. Es gibt bereits zahlreiche Attraktionen in den Orten, u. a. auch schon Kneippanlagen sowie zahlreiche Mühlen und Wehre, die durch verschiedene Maßnahmenvorschläge zukünftig besser bespielt werden könnten. Diese Themen könnten auch im übrigen Allianzgebiet bespielt werden. Als Schwächen stellte das Planungsbüro u. a. die fehlende Bewerbung der vorhandenen Gastronomie und touristischen Attraktionen am Radweg dar. Nicht überall optimal genutzt, aber überall gegeben, sind Zugangspunkte zur Wern. Ein besonderes Potential stecke auch in der Anbindung der Nebentäler, um Extratouren zu schaffen. Zukünftig sollte das Projekt über ein eigenes Logo, gar über eine Marke „Wasser erLeben im MainWerntal“ wahrgenommen werden, die bei jeder Maßnahme, ob nun kommunales Einzelprojekt oder Gesamtmaßnahme, umgesetzt wird.
Maßnahmen vernetzend denken und Marke „Wasser erLeben“ etablieren
Eine Vorgabe an das Büro war das Schaffen von Altortschleifen. Nutzer sollen in die Ortsmitten mit ihren Sehenswürdigkeiten und Infrastrukturen gelotst werden. Auch die Elektromobilität sollte näher betrachtet werden. Im Untersuchungsraum stellte das Büro nur drei E-Bike-Ladestationen fest. Für bislang fehlende Rast- und Infopunkte werden die Anfangsbuchstaben der Ortschaften als 3-D-Objekt mit allgemeinen Informationen, Kartenausschnitten, ggf. auch Multimedia sowie Sitzgelegenheit vorgeschlagen. Von dort könnten auch Gastronomiebetriebe und die Extratouren beworben werden. Die Anfangsbuchstaben hätten einen hohen Wiedererkennungswert. Gleichzeitig könnte eine Verbindung zu Sprache, Dialekt, Heimat und Geschichte in Bezug auf Wasser an den Wegen hergestellt werden. Eine ähnliche Verbindung stellt die Maßnahme „Audioguide Wasser erLeben: Heimat und Dialekt“ her. Ein weiterer Konzeptvorschlag, nämlich Landart als Kunstprojekt. Positive Erfahrungen hat man hier schon mit dem Rhönexpress Bahn-Radweg gemacht, der sich ähnlicher Mittel bedient und auf große Resonanz stößt. Für Wasser erLeben sieht das Konzept die Übertragung von Rasterbildern in stilisierter Form vor, z. B. zur Sage der Wernnixe, Fischen aus der Wern oder auch historischen Orten mit Wasserbezug wie z. B. Pferdetränken. Aufgebracht auf Bauwerke entlang des Wern-Radwegs wie Bahnbrücken, Elektrohäuschen, Wasserwerke o. ä. könnte man eine große Wirkung nach außen erzielen. Hier brachte Schneider die sozialen Medien ins Spiel, über die sich Bilder solcher Objekte sehr werbewirksam von alleine verbreiten und weitere Nutzer des Radwegs mit sich ziehen könnten. In Kombination mit Infotafeln oder auch dem Audioguide, könnten diese besonderen Orte der Landart erläutert werden.
Groß gedacht sind auch die zukünftigen „Wernparks“ von denen es entlang des Wern-Radwegs nur einige wenige geben sollte. Anbieten hierfür würden sich z. B. der Standort Stetten, in dem es bereits von einigen Akteuren Ideen zur Gestaltung des Wernumfelds gibt, aber auch Thüngen mit seiner Idee für einen Wasser- und Mehrgenerationen Spielplatz. Diese Wernparks könnten wertvolle Elemente der zukünftigen Marke „Wasser erleben im MainWerntal“ sein. Sowohl Anwohner als auch Nutzer des Radweges würden davon profitieren. Dabei hob Schneider hervor, dass die einzelnen Parks jedoch nicht als kommunales Einzelprojekt gesehen werden sollten. Die Kommunen seien vielmehr angehalten, zukünftig beim Umsetzen der vorgeschlagenen Maßnahmen gemeinschaftlich zu denken.
Konzept als Grundlage für die Umsetzung und zukünftige Weiterarbeit
Die Konzepterstellung für das LEADER-Kooperationsprojekt zwischen der Allianz MainWerntal sowie der Stadt Gemünden a. Main mit ihrem Ortsteil Wernfeld wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Das Konzept ist eine vernetzend denkende Vision, die bei den Teilnehmern gut ankam. So hielten der ILE-Betreuer des Amts für Ländliche Entwicklung Unterfranken, Stefan Mehlig, als auch Harald Fröhlich und Peter Niehoff von den beteiligten LAG-Geschäftsstellen Wein, Wald, Wasser e. V. sowie Spessart e. V. abschließend treffend fest, dass es viele verbindende Maßnahmen im Konzept gäbe, ganz im Sinne der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) und von LEADER. Aus der Beteiligung von Akteuren während der Konzepterstellung soll ein fester und erweiterter Arbeitskreis werden. Ein mögliches Einstiegsprojekt, so hieß es von Seiten der Allianz MainWerntal und der Stadt Gemünden a. Main, könnte der Audioguide sein, da in relativ kurzer Zeit mit überschaubarem Mitteleinsatz umzusetzen.
Hinweis
Öffentliche Termine im Rahmen der Konzepterstellung finden sie unter Termine.
Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)